Interview mit Sören Scholz, Interrogare GmbH Decision Revealer: Online-Kaufprozesse verstehen und Produkte optimieren

Was hat Sie dazu inspiriert, den „Decision Revealer“ zu entwickeln, und welche Lücke schließt er?
Sören Scholz: Klassische Conjoint-Modelle sind – nach wie vor – der beste Weg, Marktpotenziale zu analysieren und Produkte zu optimieren, aber sie betrachten oft nur die finale Kaufentscheidung am Point of Sale. Dabei ignorieren sie wichtige Schritte der Customer Journey, wie die Produktsuche und die frühzeitige Reduzierung von Alternativen mittels Filter in Online-Shops oder Preisvergleichsportalen.
Der Decision Revealer schließt diese Lücke: Er bildet die gesamte Customer Journey ab – von der Bedarfsgenerierung bis zur Kaufentscheidung. Damit liefert er ein realitätsnahes Verständnis für Entscheidungen, die weit über den POS hinausgehen. Ein echter Gamechanger für die Marktforschung!
Wer profitiert vom „Decision Revealer“?
Sören Scholz: Besonders geeignet ist der Ansatz für alle Produktkategorien, die online gekauft werden oder bei denen die Informationssuche online stattfindet – was fast überall außerhalb des FMCG-Bereichs Standard ist. Denn der Decision Revealer hat das Look and Feel eines echten Online-Shops. Dadurch wird eine sehr natürliche Befragungssituation geschafften, die sehr nahe an tatsächlichen Kundenerfahrung und auch Kaufentscheidungen liegt. Somit wird ein realitätsnaher Einblick in den Kauf und dessen Vorbereitung möglich.
Hier anmelden zum Vortrag von Interrogare auf der succeet25:
Decision Revealer: Online-Kaufprozesse verstehen und Produkte optimieren
13. Februar 2025, 11:00 Uhr
Zur Anmeldung
Gibt es typische Barrieren oder „Pain Points“ in der Customer Journey, die häufig übersehen werden, aber mit Ihrem Ansatz sichtbar gemacht werden können?
Sören Scholz: Ein häufig übersehener Pain Point ist die frühe Aussortierung von Produkten in der Customer Journey. Bereits in den Orientierungsphasen werden über 80 % der Produkte durch Filter wie Preis, Marke oder Eigenschaften eliminiert und gar nicht mehr in Betracht gezogen. Klassische Conjoint-Methoden ignorieren dies oft und arbeiten mit einem kompensatorischen Modell, das unrealistisch ist: Eine unattraktive Marke oder ein hoher Preis können dort durch andere Eigenschaften ausgeglichen werden – ein Szenario, das in der digitalen Realität von Online-Shops und Preisvergleichsportalen kaum vorkommt. Der Decision Revealer macht solche realen Barrieren sichtbar und ermöglicht eine präzisere Schätzung von Marktpotenzialen.
Wie können Unternehmen die Erkenntnisse aus dem „Decision Revealer“ konkret nutzen, um ihre Produkte besser am Markt zu platzieren?
Sören Scholz: Der Decision Revealer ermöglicht eine konsumentenzentrierte Produkt- und Preisgestaltung, die die gesamte Customer Journey berücksichtigt. Unternehmen erhalten nicht nur Empfehlungen zur optimalen Produktausgestaltung, sondern auch konkrete Insights, welche Aspekte in welcher Phase der Journey entscheidend sind. So lassen sich Produktkommunikation gezielt verbessern, zentrale Erfolgsfaktoren im Wettbewerbsumfeld identifizieren und Treiber sowie Barrieren für den Markterfolg strategisch nutzen. Ein klarer Vorteil für eine nachhaltige Marktpositionierung
Was können die Teilnehmer Ihres Vortrags erwarten – und für ihre eigene Arbeit mitnehmen?
Sören Scholz: Im Vortrag werden wir zeigen, wie realistischeres Abfragen zu valideren und umfangreicheren Insights für Produktentwicklung und Pricing führt. Zudem werfen wir einen Blick auf typische Fallstricke klassischer Conjoint-Analysen und zeigen, wie deren Auswirkungen besser verstanden und vermieden werden können. Ein Vortrag voller praktischer Impulse, in dem für jeden etwas für seine Arbeit dabei sein sollte.
Hier anmelden zum Vortrag von Interrogare auf der succeet25:
Decision Revealer: Online-Kaufprozesse verstehen und Produkte optimieren
13. Februar 2025, 11:00 Uhr
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Sören Scholz ist Geschäftsführer des Marktforschungsinstituts Interrogare und in dieser Position verantwortlich für Methodenentwicklung und deren Implementierung. Seine Expertisen-Schwerpunkte liegen in der Marken- und Kommunikationsforschung, Präferenz- und Preis- sowie Kundenzufriedenheitsmessung. Er studierte Betriebswirtschaftslehre und Psychologie an der Universität Bielefeld.
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